Kinderinvaliditätsversicherung – Wie sinnvoll ist die Police?

Kinderinvaliditätsversicherung sinnvoll

Für Eltern ist es mir Sicherheit eine schreckliche Vorstellung, dass ihr Kind schwer erkranken und dauerhaft beeinträchtigt sein könnte. Doch leider können Eltern ihre Kinder nicht davor schützen, aber zumindest die finanziellen Folgen können über eine Kinderinvaliditätsversicherung abgemildert werden. Nachfolgend gehen wir der Frage auf den Grund, ob es sinnvoll ist, eine derartige Kinderinvaliditätsversicherung abzuschließen. Außerdem erfahren Sie, worauf Eltern, die sich für eine Kinderinvaliditätsversicherung entschieden haben, bei der Police unbedingt achten sollten.

Finanzielle Absicherung durch die Kinderinvaliditätsversicherung

Wenn ein Kind schwerbehindert werden sollte, können hohe Kosten auf die Familie zukommen, beispielsweise für einen behindertengerechten Umbau des Eigenheims. Erschwerend hinzukommt, dass oftmals ein Elternteil seinen Job aufgeben muss, um sich um das schwerbehinderte Kind zu kümmern. Die Kinderinvaliditätsversicherung springt ein, wenn bei dem versicherten Kind ein Grad der Behinderung (GdB) von 50 oder mehr vom Versorgungsamt festgestellt wird. Dabei ist es unerheblich, ob die Behinderung durch einen Unfall oder eine Krankheit entstanden ist. Je nach Versicherungsunternehmen wird entweder eine lebenslange monatliche Rente oder eine Einmalzahlung im Versicherungsfall erbracht. Besonders sinnvoll ist eine Kinderinvaliditätsversicherung, die eine monatliche Rente mit einer anfänglichen Kapitalzahlung von 12 oder 24 Monatsrenten kombiniert. Eine Kinderinvaliditätsversicherung ist also dahingehend sinnvoll, dass sie helfen kann, die finanzielle Belastung, die auf die Familie zukommt, abzufedern.

Auf Leistungssauschlüsse bei der Kinderinvaliditätsversicherung achten!

Bevor Eltern für Ihren Nachwuchs eine Kinderinvaliditätsversicherung abschließen, ist es sinnvoll zunächst einmal im Kleingedruckten nachzulesen, welche Versicherungsauschlüsse dort festgelegt werden. Falls die Schwerbehinderung nämlich auf eine der im Kleingedruckten ausgeschlossen Ursachen zurückzuführen ist, zahlt die Versicherung keinen Cent. Viele Versicherungsunternehmen schließen beispielsweise Neurosen, Psychosen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen vom Versicherungsschutz aus. Das ist nicht unproblematisch, da laut statistischem Bundesamt Störungen der geistigen Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen zu den häufigsten Ursachen für eine Schwerbehinderung zählen. Grundsätzlich ist eine sinnvoll, vor Vertragsabschluss mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen. Denn nicht nur die Beitragskosten, sondern auch die Leistungsausschlüsse können von Versicherungsunternehmen zu Versicherungsunternehmen variieren.

Vorsicht bei der Gesundheitsprüfung

Vor Abschluss einer Kinderinvaliditätsversicherung steht immer eine Gesundheitsprüfung an. Dabei müssen Fragen zu bestehenden Vorerkrankungen des Kindes beantwortet werden. Das kann dazu führen, dass bestimmte Bereiche aus dem Versicherungsschutz ausgeklammert werden. Im schlimmsten kann das Versicherungsunternehmen sogar entscheiden, ein Kind überhaupt nicht aufzunehmen. Dennoch ist es nicht sinnvoll, bei der Gesundheitsprüfung falsche Angaben zu machen. Denn sonst droht später, falls der Versicherungsfall eintreten sollte, ein böses Erwachsen. Denn dann kann es passieren, dass die Versicherung aufgrund der falschen Angaben die Erbringung der Versicherungsleistung verweigert und die Familie kein Geld bekommt.

Kinderinvaliditätsversicherung möglichst früh abschließen

Um Leistungsauschlüsse aufgrund von Vorerkrankungen zu verhindern, ist es sinnvoll, die Kinderinvaliditätsversicherung möglichst früh abzuschließen, bevor etwaige Vorerkrankungen überhaupt auftreten. Einige Versicherungsunternehmen versichern Kinder bereits ab der sechsten Lebenswoche, sobald die ersten drei Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden. Behinderungen aufgrund von angeborenen Erkrankungen dürfen die Versicherungsunternehmen laut eines Urteils des Bundesgerichtshofs (Az. IV ZR 252/06) nicht ausschließen.

Kinderinvaliditätsversicherung vs. Kinderunfallversicherung

Eine Kinderinvaliditätsversicherung ist eine sinnvolle Absicherung vor den finanziellen Belastungen, die auf die Familie zukommen, wenn ein Kind schwerbehindert wird. Allerdings ist dieser Versicherungsschutz auch nicht gerade billig und kostet mehrere Hundert Euro pro Jahr. Wesentlich günstiger bekommen Eltern bereits eine Kinderunfallversicherung. Allerdings zahlt die Kinderunfallversicherung nur bei Unfällen und nicht bei schweren Erkrankungen. Das ist der große Nachteil der Kinderunfallversicherung. Denn laut aktuellen Statistiken werden über 60 Prozent der betroffenen Kinder durch eine Krankheit zum Invaliditätsfall. Der Anteil der Kinder, die sich eine Schwerstbehinderung durch einen Unfall zugezogen haben, ist demgegenüber wesentlich geringer. Wenn Eltern es sich leisten können, ist die Kinderinvaliditätsversicherung daher die sinnvollere Alternative im Vergleich zur Kinderunfallversicherung.